Manus, ik verzin het toch niet?
Montag, 14 April, 2014 - 15:03
Die Schleusenanlage in Brunsbüttel
Die Schleusenanlage in Brunsbüttel
UlrichAAB/CC-BY-3.0 via Wikimedia Commons
Startschuss für neue Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal: Nach der Geldfreigabe sind bereits die Aufträge vergeben.
Jetzt soll alles ganz schnell gehen. Nach der Freigabe von rund 450 Millionen Euro zum Bau einer fünften Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel sind bereits die Bauaufträge vergeben worden. Das Projekt soll von der Bietergemeinschaft Wayss & Freytag sowie der niederländischen BAM Civiel gestemmt werden, teilte die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit.
Wayss & Freytag ist eine Tochter des niederländischen Bauunternehmens Royal BAM Group und setzte zuletzt nach eigenen Angaben sieben Milliarden Euro um. Die Sparte Ingenieurbau erzielte einen Umsatz von 300 Millionen Euro. Die ebenfalls beteiligte Sparte Spezialtiefbau ist in Norddeutschland bekannt: Die Firma baute das Kreuzfahrtterminal in Kiel sowie Weichdalben am Nord-Ostsee-Kanal mit.
Freigabe sorgt für Erleichterung
Auftraggeberin wird Gesa Völkl, die das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel leitet. Jetzt zahle sich die intensive und gründliche Planungsarbeit der vergangenen Monate aus, sagte Völkl. "Ich freue mich sehr, dass unser lange vorbereitetes Projekt nun Realität wird und hoffe auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Baufirmen."
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte am Freitag das Geld für den Neubau der Schleuse freigegeben – und damit für Erleichterung gesorgt. Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Hans-Heinrich Witte sprach von einem Meilenstein bei der Kanal-Modernisierung. Die fünfte Kammer sei eine große Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland: "Mit der zusätzlichen großen Kammer kann ein nachhaltiges Instandsetzungsprogramm starten, mit dem Ziel unseren Kunden langfristig eine funktionsfähige und verlässliche Wasserstraße zur Verfügung zu stellen."
Meyer will weiteres Geld vom Bund für Kanal-Sanierung
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer denkt bereits an die weitere Sanierung der Wasserstraße. "Das ist der erste große Schritt, der aber nicht der letzte sein darf", sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. Jetzt müssten der Ausbau der Oststrecke und die Sanierung der Schleusen in Kiel Holtenau folgen. "Wir werden auf den Bund dahingehend einwirken, dass dies auch kommt."
Der Haushaltsausschuss hatte das Geld einstimmig freigegeben – was nach der Vorgeschichte überraschte. Denn die Abstimmung hätte schon eine Woche zuvor stattfinden sollen, war wegen Bedenken des Bundesrechnungshofs aber verschoben worden. Die Beamten hatten die Wirtschaftlichkeit der Schleuse angezweifelt: Der Bau wird mindestens 110 Millionen Euro teurer als zunächst veranschlagt. Die Bedenken sollen nun aber ausgeräumt sein.