Land gibt 157 Millionen Euro für Schleswig-Holsteins Krankenhäuser
vom 28. März 2017
Hunderte Millionen Euro beträgt der Sanierungsstau in Schleswig-Holsteins Krankenhäusern. Die Landesregierung fördert nun mehrere Projekte.
Kiel | Mit Investitionen in Höhe von mehr als 157 Millionen Euro will die Landesregierung Schleswig-Holsteins Krankenhäuser modernisieren. Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) sprach am Dienstag nach einer Kabinettssitzung von einem „wichtigen Schritt für die Zukunft der Krankenhäuser im Land“.
Aktuell befinden sich im Norden mehr als 50 Projekte in der Realisierungsphase. Mit dem Geld sollen insgesamt 16 Vorhaben ermöglicht werden. „Die Planungen für diese Projekte sind bereits weit fortgeschritten“, sagte Alheit. Für den ersten Abschnitt des Neubaus des Flensburger Krankenhauses Diako stehen 54 Millionen Euro bereit. Die Gesamtkosten betragen dort etwa 128 Millionen Euro. Ein Ersatzneubau für das Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster wird mit 27 Millionen gefördert, und der erste Abschnitt eines Neubaus für das Flensburger St. Franziskus-Hospital mit 25 Millionen Euro.
Auf etwa 554 Millionen Euro hat die Landesregierung den Investitionsstau allein der kommunalen Krankenhäuser bis 2030 beziffert. Alheit ist sicher, dass der Investitionsbedarf bereits geringer geworden ist, um wie viel Millionen vermochte sie aber nicht zu sagen. Mit Hilfe des Sonderprogramms Krankenhaus in Höhe von 65 Millionen Euro und dem Infrastruktur-Programms („Impuls“) seien die Fördermittel für die Bauprojekte deutlich aufgestockt worden.
Die Landesregierung fördert auch den Neubau einer Palliativstation in Itzehoe (2,5 Millionen Euro), ein neues Krankenhaus für das Katharinen Hospiz Flensburg (2,5 Millionen Euro) und die Sanierung der Sana Regio Klinik Pinneberg (7,3 Millionen). Fünf Millionen Euro entfallen auf den Teilneubau eines Operations-Bereichs der Imland Klinik in Rendsburg.
Trotz unzureichender Investitionen in vergangenen Jahrzehnten muss sich laut Alheit aber kein Patient Sorgen machen. „Sie können überall hingehen bei uns.“ Gleichwohl gebe es in einigen kommunalen Krankenhäusern im Land noch einen hohen Anteil an Mehrbett-Zimmern. In Engphasen sei es aber nicht zu vermeiden, dass es zeitweise auch „Flurbetten“ gebe.
Jährlich stellt die Landesregierung 80 Millionen Euro für Modernisierungen der Krankenhäuser bereit, die von den Kommunen mitfinanziert werden müssen. Unabhängig davon ist der „Bauliche Masterplan“ für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH).
In öffentlich-privater Partnerschaft mit dem privaten Krankenhausdienstleister Vamed und dem Bauunternehmen BAM will das Land bis voraussichtlich 2021 an den Standorten Lübeck und Kiel 520 Millionen Euro in den Neubau und die Sanierung maroder Klinikgebäude investieren.