Interview met Holger Harter, financiele bestuurder van Porsche. Hieronder een gedeelte.
Die Börsenprofis haben es als Hohn aufgefasst, dass Sie auf dem Höhepunkt der Turbulenzen, als die VW-Aktie 1000 Euro erreichte, angekündigt haben, fünf Prozent der Optionen abzugeben – angeblich, um den Markt zu beruhigen.
Exakt darum ging es uns. Wir haben auch nur einen Teil der fünf Prozent verkauft. Hätten wir Milliarden kassieren wollen, wie uns unterstellt wurde, hätten wir das lässig tun können. Wir haben es nicht getan.
Jetzt halten Sie 43 Prozent der VW-Aktien, wann stocken Sie auf 50 Prozent auf?
Vielleicht noch in diesem Jahr, mit höherer Wahrscheinlichkeit Anfang nächsten Jahres.
Kaufen Sie bei einem zu hohen Kurs, riskieren Sie nächstes Jahr wahnwitzige Abschreibungen und einen Milliardenverlust.
Genau, dieses Risiko ist unkalkulierbar. Deshalb werden wir es nicht eingehen.
Und wann ist der VW-Kurs aus Ihrer Sicht vernünftig?
Mit 200 bis 250 Euro fühlen wir uns wohl. Das kommt dem nahe, was wir als langfristigen Wert von Volkswagen im Hinterkopf haben. Darauf können wir warten, wir haben ja keinerlei Zeitdruck.
Warum streben Sie so vehement die 75 Prozent an, wenn Sie schon mit 50 Prozent das Sagen haben?
Bei 75 Prozent hat man die Möglichkeit, einen Gewinnabführungsvertrag abzuschließen. Die Finanzpositionen werden dann zusammengelegt.
Genau das haben die VW-Vorstände von Anfang an befürchtet: Der Konzern, der 60mal so viele Autos produziert wie Sie, wird zu Porsches Befehlsempfänger.
Solche Ängste sind unbegründet. Wir werden mit den Kollegen in Wolfsburg alles gemeinschaftlich regeln, auch die Führung.
Das heißt: VW-Chef Winterkorn rückt zu Herrn Wiedeking und Ihnen in den Holdingvorstand auf?
Wir werden die Personalfragen zu gegebener Zeit einvernehmlich und mit dem Aufsichtsrat lösen.
Voriges Jahr ist Porsche ein einmaliges Kunststück gelungen: Der Gewinn war höher als der Umsatz. Wenn VW der Bilanz zugeschlagen wird, dann steigen die Erlöse auf 120 Milliarden Euro. So viel können nicht mal Sie an der Börse verdienen.
Es war nie Ziel unseres Handelns, mehr Gewinn als Umsatz zu machen. Auch heute nicht. Die Sondereinflüsse mit der VW-Aktie werden sich legen, wenn wir die Übernahme abgeschlossen haben. Dann wird der Blick sich wieder mehr auf die Autos richten.
Dieses Geschäft bricht gerade weg, auch bei Porsche. Wie schlimm wird das nächste Jahr?
Wir werden sicher weniger Autos verkaufen, so viel ist heute schon klar. Zum Ergebnis lässt sich aber noch keine vernünftige Aussage treffen, das wäre grob fahrlässig in diesen Zeiten. Wir sind der profitabelste Autohersteller der Welt. Und wir werden hart dafür arbeiten, das zu bleiben.