Leerzaam stukje, voor degene die een beetje Duits kan lezen:
Erneut schlafwandelnd in die Katastrophe
Dr. Paul Craig Roberts
Am 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs sind die Westmächte wieder dabei, sich schlafwandelnd auf den Weg in einen zerstörerischen Konflikt zu begeben. Sein Streben nach weltweiter Vorherrschaft hat Washington dazu bewogen, sich in die inneren Angelegenheiten der Ukraine einzumischen, aber die gegenwärtigen Entwicklungen entgleiten immer mehr der Kontrolle Washingtons.
Ein Regimewechsel in der Ukraine für gerade einmal fünf Milliarden Dollar wäre ein »Schnäppchen«, verglichen mit den Unsummen, die im Irak (drei Billionen Dollar), Afghanistan (drei Billionen Dollar), Somalia und Libyen verpulvert oder von Washington für die Ermordung von Menschen durch Drohnen in Pakistan und im Jemen oder für die Unterstützung von al-Qaida in
Syrien ausgegeben wurden; nicht zu vergessen die Gelder, die Washington dafür verschwendete und weiterhin verschwendet, um den Iran mit 40 Militärstützpunkten und verschiedenen Kriegsflotten im Persischen Golf einzukreisen und das Land auf diese Weise zur Kapitulation zu zwingen.
Bisher sind bei dem Versuch Washingtons, in der Ukraine einen Regimewechsel herbeizuführen, noch keine Amerikaner getötet oder schwer verletzt worden. Es sind »nur« Ukrainer gestorben, und dies gibt Washington die Möglichkeit, die Verantwortung für diese Toten allein der ukrainischen Regierung, die die USA stürzen wollen, in die Schuhe zu schieben.
Aber Washingtons Versuch, anstelle der gewählten Regierung der Ukraine eine Marionettenregierung nach Washingtons Gnaden einzusetzen, sieht sich zwei Problemen gegenüber: Die von den USA handverlesenen Marionetten verlieren zunehmend die Kontrolle über die Proteste, die stattdessen immer mehr von bewaffneten radikalen Elementen mit historischen Verbindungen zum Nationalsozialismus bestimmt werden. Darüber hinaus betrachtet Russland eine Übernahme der Ukraine durch die EU und die NATO als »strategische Bedrohung« der russischen Unabhängigkeit.
Washington hat die Tatsache übersehen, dass die wirtschaftlich und finanziell funktions- und überlebensfähigen Gebiete der heutigen Ukraine aus historisch gesehen russischen Provinzen im Osten und Süden der Ukraine bestehen, die zu Sowjetzeiten der Ukraine zugeschlagen wurden, um die faschistischen Elemente in der Westukraine, die auf Seiten Hitlers gegen Russland kämpften, zu schwächen. Es sind die ideologischen Nachfahren dieser ultranationalistischen Elemente, die mit den Nationalsozialisten kollaborierten, und nicht die von Washington ausersehenen Marionetten, die nun an der Spitze des bewaffneten Aufstandes in der Westukraine stehen.
Nach dem Sturz der demokratisch gewählten Regierung der Ukraine dürften sich die östlichen und südlichen Landesteile wohl wieder Russland anschließen. Der westliche Teil würde dann von westlichen Banken und Unternehmen ausgeplündert, und auf die NATO-Stützpunkte in der Ukraine würden dann russische Iskander-Raketen ausgerichtet.
Für Washington und die leichtgläubigen Ukrainer, die ihm auf den Leim gegangen sind, würde es eine Niederlage bedeuten, wenn sich die Hälfte des Landes Russland anschlösse. Um sein Gesicht zu wahren, könnte Washington sogar versucht sein, eine Konfrontation der Großmächte zu provozieren – und das könnte dann unser aller Ende bedeuten.
Meine Artikel über die Lage in der Ukraine zogen zahlreiche Interviewanfragen von Kanada bis Russland nach sich, und ein Ende ist nicht abzusehen. Aber sie lösten auch emotionale Tiraden seitens einiger Menschen ukrainischer Herkunft aus, deren Wunschdenken und Illusionen durch Tatsachen nicht zu erschüttern sind. Verwirrte russenfeindliche Personen verwarfen den leicht zu bestätigenden Bericht über die Rede der für Europa zuständigen Staatssekretärin im amerikanischen Außenministerium, Victoria Nuland, im Rahmen einer Veranstaltung vom vergangenen Dezember, die von der Stiftung USA-Ukraine, Chevron und der Lobbygruppe Ukraine-in-Washington ausgerichtet wurde, als Propaganda.
Dort hatte Nuland geprahlt, Washington habe fünf Mrd. Dollar ausgegeben, um zu erreichen, dass sich die ukrainische Politik an den Interessen Washingtons ausrichte. Aus Kreisen der Sympathisanten der Proteste in der Ukraine wird zudem behauptet, bei dem abgehörten und später veröffentlichten Telefonat zwischen Nuland und Geoffrey Pyatt, dem amerikanischen Botschafter in der Ukraine, in dem die beiden amerikanischen Diplomaten die neue Regierung auswählten, die nach dem Putsch installiert werden sollte, handele es sich um eine Fälschung.
Und ein anderer Kritiker legte mir sogar nahe, ich solle mich mit meiner Einschätzung doch eher an der »Aufrichtigkeit der Kiewer Studenten« und weniger an den Tatsachen orientieren. Einige Fans der Star Trek-Filme zeigten sich mehr darüber besorgt, dass ich Spock einen falschen Titel zugeschrieben hatte als über die Gefahr einer Großmächtekonfrontation. Dieser Aspekt meines Artikels verschwand im Weltraum und verfehlte die Erde.
Spocks Geistesstärke bildete die beste Waffe, über die das Raumschiff Enterprise verfügte. Unter meinen Freunden an der Universität wurde Spock immer als »Dr. Spock« bezeichnet, weil er das beherrschte, besonnene und nüchterne Besatzungsmitglied verkörperte, das in der Lage war, das anstehende Problem zu analysieren und die Krise zu meistern.
Aber hier gibt es keine Spocks, nicht aufseiten der USA oder irgendeiner westlichen Regierung und insbesondere nicht im Lager der ukrainischen Demonstranten.
Ich habe mich oft gefragt, ob der Drehbuchautor und Filmproduzent Gene Roddenberry, der die Idee zur Serie Raumschiff Enterprise hatte, mit der Figur Spock, die zu gleichen Teilen vulkanischer wie menschlicher Herkunft war, auf die Fragilität der menschlichen Vernunft hinweisen wollte. Hat das Leben vor dem Hintergrund der modernen Militärtechnologie angesichts der verhängnisvollen Neigung der Menschheit, der Selbsttäuschung und Gefühlen Vorrang vor der Vernunft zu geben, wenn es um die faktische Realität geht, überhaupt eine Überlebenschance?